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Die «Berner» oder die «Prager» Pietà?
23. listopadu 2017 v 14:00 - 24. listopadu 2017 v 16:30
Die Tagung widmet sich der in Böhmen entstandenen und nach Bern exportierten Pietà. Im Januar 1528 während der reformatorischen Unruhen zerstört, wurde sie 1986 zusammen mit zahlreichen anderen Fragmenten aus der Münsterplattform geborgen. Es werden Überlegungen zum Erhaltungszustand, zu Stil, Datierung und Typus dieser Figur im Vergleich mit anderen erhalten gebliebenen böhmischen Bildwerken angestellt. Im Vordergrund steht jedoch die Frage nach der Bedeutung des Werkes für Bern. Handelt es sich um einen absichtsvollen Kunstimport, der die Interessen und Vorlieben der bernischen Elite bedient und gewissermassen als Ausgangspunkt für nachfolgende entsprechende künstlerische Strategien in der aufstrebenden Stadt zu interpretieren ist? In diesem Zusammenhang werden die künstlerischen und die wirtschaftlichen Beziehungen im alten Heiligen Römischen Reich, speziell die von Prag und Böhmen ausgehenden, aus verschiedenen Positionen der Wissenschaften beleuchtet und das Berner Beispiel mit ähnlichen Fällen aus den Ländern des Heiligen Römischen Reiches verglichen.
Ziel der grenzüberschreitenden und interdisziplinären Kooperation ist es, mehr als dreissig Jahre nach der Freilegung der Funde eine Plattform zu bieten, um an einem konkreten Objekt aktuelle Forschungsfragen interdisziplinär zu diskutieren und die Ergebnisse dieser Diskussionen der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf Fragen der musealen Vermittlungsstrategien, sind die entsprechenden Bildwerke heute doch vielfach in Museen ausgestellt und damit in bestimmte, aber oft wenig hinterfragte Interpretationskontexte eingebunden. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.